Am vergangenen Mittwoch kamen Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie im Rokokosaal Augsburg und digital zum Fachtag „Systemgrenzen überwinden – Gemeinsame Wurzeln, gemeinsame Zukunft“ zusammen. Die Hybrid-Veranstaltung, die vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert und von der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) und der Regierung von Schwaben gemeinsam organisiert wurde, bot eine Plattform zum Austausch sowie zur Förderung der interprofessionellen Zusammenarbeit. „Unser Ziel ist es, Brücken zwischen den unterschiedlichen Fachbereichen zu bauen und ein tiefes Verständnis für die gegenseitigen Herausforderungen zu schaffen. Nur wenn wir über Systemgrenzen hinweg zusammenarbeiten, können wir das Potenzial unserer Arbeit ausschöpfen – zum Wohl der jungen Menschen und ihrer Familien“, erklärt Daniel Kiesel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Soziales der KJF Augsburg.
Systemübergreifende Zusammenarbeit wichtiger denn je
In ihren Grußworten betonten Markus Mayer, Vorstandsvorsitzender der KJF Augsburg, Sabine Beck, Regierungsvizepräsidentin der Regierung von Schwaben, und Dr. Christian Gebert vom Referat Jugendhilfe des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, die Bedeutung des Treffens gerade in diesen herausfordernden Zeiten. Laut Markus Mayer sei angesichts der steigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen sowie der zunehmenden gesellschaftlichen, sozialen und familiären Herausforderungen eine intensivere Zusammenarbeit der Systeme unverzichtbar.
Präventive Ansätze und Vorträge renommierter Expert*innen
Mit Vorträgen renommierter Fachexpertinnen und -experten unter anderem zu präventiven Ansätzen, Vernetzung und Zukunftsthemen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie richtete sich die Veranstaltung an interessierte Fachkräfte. Als Beispiel gelungener Vernetzung wurde die Therapeutische Wohngruppe Papillon des Frère-Roger-Kinderzentrums vorgestellt, die durch systematische und multiprofessionelle Zusammenarbeit mit der KJF Klinik Josefinum große Erfolge in der Behandlung junger Menschen mit Essstörungen erzielt.
Neben thematischen Vorträgen bot der Fachtag auch Raum für Diskussionen und intensive Gespräche zwischen den Teilnehmenden. Sebastian Stief, Vorstand Medizin der KJF Augsburg und Vorsitzender der Geschäftsführung der KJF Klinik Josefinum, hebt die positive Resonanz und die vielversprechenden Anstöße hervor: „Das große Interesse und die intensiven Dialoge belegen, wie stark der Wunsch nach gemeinsamer Weiterentwicklung ist. Nur so können wir die Basis für innovative Lösungen und gezielte Hilfen schaffen – und damit auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag für die gesamte Gesellschaft leisten.“