Ein Treffpunkt voller Möglichkeiten

"Casa Cambio" feiert 10-Jähriges
Von links: Michael Hahn (Gesamtleitung Kinder- und Jugendhilfe Wittelsbacher Land), Brigitte Dunkenberger (Leitung Casa Cambio), Stefan Leister (Vorstand KJF) und Bürgermeister Manfred Wolf freuen sich über zehn Jahre Mehrgenerationenhaus in Kissing. Foto: KJF/Sabine Roth
17. April 2018

Genau vor zehn Jahren wurde das Kissinger Mehrgenerationenhaus (MGH) Casa Cambio gegründet – aus einer Idee heraus. Keiner hat es sich vorstellen können, dass es das MGH in der Nelkenstraße heute noch geben würde. Der Grund: Zuschüsse wurden immer nur befristet gewährt. Doch es ging immer wieder weiter. Auch die Zukunft des Casa Cambio sieht gut aus, zumindest bis Ende 2020 sind die Zuschüsse gesichert.

Jetzt wurde das zehnjährige Bestehen gemeinsam mit Jung und Alt aus dem Mehrgenerationenhaus und zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft bei einem Tag der offenen Tür gefeiert. Leiterin Brigitte Dunkenberger hatte mit ihrem Team ein Quiz vorbereitet, damit man das Haus besser kennenlernen konnte. Bei bestem Wetter konnten die Feierlichkeiten im großen Garten stattfinden. Es gab Kaffee und Kuchen, und ein Akkordeonspieler sorgte für beste Unterhaltung.

Michael Hahn, Chef der KJF Kinder- und Jugendhilfe Wittelsbacher Land, erinnert sich an die Anfänge des Casa Cambio und die damals noch äußerst schwierige Online-Beantragung. „Was sich in den letzten zehn Jahren getan hat, ist enorm“, freute sich Hahn. Auch Stefan Leister, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Sozialunternehmens KJF, bestätigte dies: „Wer hätte damals beim Start am 1. April 2008 daran gedacht, dass wir heute zehn Jahre später Jubiläum feiern können? Ich ehrlich gesagt nicht“, so Leister und verwies auf die damals zugesagten Finanzmittel, die zeitlich befristet waren. „Doch was sich hier in diesen zehn Jahren entwickelt hat, kann wahrlich als Erfolgsmodell bezeichnet werden, das inzwischen auch ein fester und wichtiger Bestandteil der sozialen Versorgung hier im südlichen Wittelsbacher Land geworden ist.“

Angefangen mit einem kleinen Büroraum ist ein Treffpunkt voller Möglichkeiten für Menschen in unterschiedlichen Lebensaltern entstanden: ein offener Ort, an dem sich Generationen begegnen können, unabhängig von Alter, Herkunft, Religion oder sozialem Status. Ein Ort, an dem Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement unterstützt von professionellen Kräften neu belebt und gelebt wird. Schließlich auch ein Ort, an dem der Leitspruch der KJF „Mut zum Leben“ intensiv umgesetzt wird. „Der Jubiläumstag bot nun die Gelegenheit, um Danke zu sagen. Vor allem dem Landkreis Aichach-Friedberg, der seit 2012 den Betrieb mit Finanzmitteln bezuschusst und der Gemeinde Kissing. Und dem 2014 gegründeten Förderverein und den Spendern, die seitdem unterstützt haben sowie den vielen Kooperationspartnern und vor allem den Mitarbeitern und den ehrenamtlichen Helfern im Hintergrund“, sagte Leister, der auch einen Blick in die Zukunft warf. „Bis Ende 2020 sind die Finanzierungen genehmigt. Uns ist aber eine Regelfinanzierung wichtig, die nun angestrebt wird.“

Besonders dankte er Brigitte Dunkenberger, dem „Herz, Kopf und Gesicht“ des Casa Cambio, und überreichte ihr dazu einen bunten Blumenstrauß. Dass es das Haus heute noch gibt, ist für sie das größte Geburtstagsgeschenk. Für Dunkenberger ist es jeder Einzelne, der zählt. „Es sind die Menschen, die dahinterstehen. Deshalb gehören diese Blumen stellvertretend allen Helfern, denen ich ganz besonders danken möchte“, so die Leiterin des Casa Cambio. Auch beim Tag der offenen Tür waren Menschen da, die sich in Zukunft gerne ehrenamtlich engagieren möchten. Sie werden im Mehrgenerationenhaus in ihrer Arbeit begleitet, gefördert und geschult. Eine der wichtigsten Aufgaben des Hauses.

Bürgermeister Manfred Wolf freute sich über so viele Gäste. „Auf dieses Haus können wir Kissinger stolz und dankbar sein“, so Wolf. „Von den Kleinsten bis zum Besuchsdienst in den Senioreneinrichtungen des gesamten Landkreises.“ Auch er sieht voller Hoffnung über das Jahr 2020 hinaus. Denn dieses Haus habe es verdient, unbefristet weiter gefördert zu werden. Aber auch den Förderverein hob er besonders hervor. Dass das weitergeht, unterstützt die Gemeinde Kissing mit einer weiteren Spende. Den Umschlag dazu überreichte er gleich an das Casa Cambio.

 

Zum Casa Cambio

Ein Treffpunkt voller Möglichkeiten für Menschen in unterschiedlichen Lebensaltern ist das Mehrgenerationenhaus Casa Cambio im Wittelsbacher Land: ein offener Ort, an dem ein gegenseitiger Austausch von Jung und Alt stattfindet und die Unterstützung von Familien neu gelebt wird. Hier werden Nachbarschaftshilfen und soziale Hilfeleistungen in der Region vernetzt. Und das Casa Cambio wurde in alle den Jahren zu einer lokalen Drehscheibe. Unterstützt von professionellen Kräften, aber auch vielen ehrenamtlichen Helfern, ist hier eine neue Form des Miteinanders entstanden, von der alle profitieren können: Kinder und Jugendliche, Singles und Familien sowie Junggebliebene und Senioren. Die Angebote sind vielseitig. Das geht unter anderem von der Maxigruppe, dem Krümeltreff, der Babysitterkartei, Babysitterschulung bis zum Bewerbungstraining für Jugendliche, dem Besuchsdienst in Senioreneinrichtungen und den Lesepaten für Grundschule und Kindergarten bis zum Fahrdienst für Senioren.