Das Mehrgenerationenhaus Casa Cambio (MGH) in Kissing ist seit Jahren ein offener Ort für einen generationsübergreifenden Austausch zwischen Jung und Alt im Landkreis Aichach-Friedberg und plant derzeit für die Zeit nach Corona.
„Wir haben noch viel vor und freuen uns hierfür immer wieder über Unterstützung“, berichten Brigitte Dunkenberger, Leiterin des Mehrgenerationenhauses und Michael Hahn, erster Vorsitzender des Fördervereins Casa Cambio. Der 65-jährige Ruheständler hat fast 30 Jahre die KJF Kinder- und Jugendhilfe Wittelsbacher Land geleitet und wird zukünftig als Koordinator die Schnittstelle zwischen dem MGH und dem Träger, der KJH Wittelbacher Land, bilden.
Sobald die coronabedingten Einschränkungen gelockert oder aufgehoben werden sind neue Angebote geplant. So soll eine Boule-Gruppe gegründet, sowie ein Angebot zur Nachbarschaftshilfe aufgebaut werden. Zudem soll der Fahrdienst für Senioren ausgeweitet werden. Diesen Dienst nutzen aktuell regelmäßig rund 100 ältere Menschen regelmäßig. Dabei kommen im Jahr rund 1000 Fahrten zusammen.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Ideen, etwa die einer Handy-Sprechstunde, in der Jugendliche Senioren praktische Tipps im Umgang mit ihrem Mobiltelefon geben. Zudem wird an einer Taschengeldbörse gearbeitet. Hier könnten Schüler für ältere Menschen kleinere Dienstleistungen übernehmen, wie etwa Rasenmähen oder kleinere Besorgungen. Zuvor müssen natürlich die rechtlichen Rahmenbedingungen genau geregelt werden.
Das Mehrgenerationenhaus in Kissing, das es seit 2008 gibt, bietet zahlreiche Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Senioren und schafft damit einen echten Austausch zwischen den Generationen. So gibt es beispielsweise Angebote zur Kinderbetreuung oder ein Bewerbungstraining, bei dem ein pensionierter Personalchef Schülerinnen und Schülern für den Einstieg in das Arbeitsleben schult. Allein hier wurden bereits 300 Bewerbungstrainings durchgeführt. Auch ein Babysitter-Diplom kann im MGH erworben werden. „Es geht stets darum, einen gewinnbringenden Austausch zwischen den Generationen zu fördern“, erläutert die Leiterin Brigitte Dunkenberger.
Die meisten Angebote, vor allem Seminare, Kurse oder verschiedene Austausch-Treffen, können aktuell aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Dennoch hat die Einrichtung geöffnet. So erkundigen sich Menschen nach Hilfe, die auf einmal in der Situation sind, Angehörige pflegen zu müssen, Senioren, die einen Transport zum Corona-Impfzentrum brauchen oder Menschen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten. Das Mehrgenerationenhaus ist eben Anlauf- und Vermittlungsstelle für alle Fragen zu den Themenbereichen Kinder, Jugend, Familie und Senioren.
Viele Synergien ergeben sich auch aus dem Standort an der Nelkenstraße 18 in Kissing, wo ebenfalls der Familienstützpunkt Süd, das Seniorenbüro, die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung, sowie die Heilpädagogische Tagesstätte ihren Sitz haben. „Wir sind aufgrund unserer guten Vernetzung längst auch eine Art Dienstleistungsdrehscheibe für Kissing und den Landkreis geworden, um ein generationenübergreifendes Miteinander zu fördern. „Und das hat sich sehr gut etabliert“, so berichtet Dunkenberger „Damit liegen wir ganz im neuen Slogan der Mehrgenerationenhäuser, Füreinander – Miteinander!“
Das Mehrgenerationenhaus ist Teil der Kinder und Jugendhilfe Wittelsbacher Land und steht unter der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. Gefördert werden die angebotenen Maßnahmen durch das Bundesfamilienministerium, das bayerische Familienministerium sowie dem Landkreis Aichach-Friedberg. „Zu einem großen Teil lebt das Mehrgenerationenhaus allerdings aus ehrenamtlichem Engagement und Spenden, ohne die ein so umfangreiches Angebot kaum umzusetzen wäre. Ohne die Zuschüsse des Fördervereins wäre viele Angebote nicht durchführbar. Und hier freuen wir uns immer über Unterstützung“, betont Hahn.
Mehr Informationen zum Mehrgenerationenhaus Casa Cambio unter: www.casa-cambio.de
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die KJF Augsburg ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund 80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten individuellen Bedürfnisse an: in der Kinder- und Jugendhilfe mit Kindertagesstätten, Stationären Wohnformen oder Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung; in Berufsbildungs- und Jugendhilfezentren, durch Angebote für Beruf und Arbeit sowie Integrationsunternehmen und -dienste; in der Medizin mit mehreren Kliniken; in verschiedenen Schulen. Darüber hinaus bildet die KJF Augsburg kontinuierlich annähernd 500 Fachkräfte für soziale und medizinische Berufe aus.
Als christlicher Verband katholischer Prägung ist für die KJF und ihre rund 5.800 Mitarbeiter jeder Mensch wertvoll, unabhängig von Herkunft, Status, Religion oder Kulturkreis. Vorstandsvorsitzender ist Markus Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Domkapitular Armin Zürn.
Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de. Aktuelle Videos gibt es im YouTube-Kanal auf www.youtube.com/kjfaugsburg.