Was soll ich werden? Um den richtigen Beruf zu finden und dann eine Ausbildungsstelle dazu, kamen jetzt rund 300 Schüler und ihre Eltern in die Grund- und Mittelschule Pöttmes. Sie trafen dort auf Vertreter von 17 Firmen aus der Region, die ihre Ausbildungsberufe vorstellten und für Fragen zur Verfügung standen. „Ihr dürft Euch glücklich schätzen“, begrüßte Schulamtsdirektorin Claudia Genswürger die jungen Leute. Denn Schulabgänger hätten derzeit eine hervorragende Ausgangssituation: Die Firmen bemühen sich um sie. Doch deswegen sollten sie trotzdem nicht zu blauäugig in den Tag hinein leben und einfach eine beliebige Berufsausbildung machen. „Es geht nicht nur darum, dass ich irgendeine Lehrstelle bekomme, sondern dass ich die richtige Lehrstelle bekomme“, so Genswürger. Und das ist tatsächlich eine Herausforderung, besonders wenn man das Alter der Schüler bedenkt: Sie besuchen derzeit die 7. bis 9. Klasse, die jüngsten sind also gerade mal 13 Jahre alt, die älteren 15, einige schon 16; die wenigsten sind älter.
Bei dieser Frage kommen ganz automatisch die Fachkräfte der Berufsorientierung an den Mittelschulen ins Spiel: An den Mittelschulen in Pöttmes ist Aline Pachly präsent, in Aindling kümmert sich Gabriele Fendt um die Berufsorientierung und in Hollenbach Sandra Kratz. Sie erarbeiten mit den Schülern ab der 7. Klasse, welche Berufe es gibt, welche Stärken und Eignungen die einzelnen Schüler haben und üben dann auch das Schreiben von Bewerbungen. Angeboten wird die Berufsorientierung von der KJF Kinder- und Jugendhilfe Wittelsbacher Land im Auftrag der Gemeinden und Schulverbünde sowie der Arbeitsagentur. Und es sieht ganz danach aus, dass auch dieses Jahr das Ziel erreichen wird und keiner der Abschlussschüler nach der Zeugnisausgabe ohne Lehrstelle oder einen anderen Zukunftsplan dasteht. Sehr viele Schüler der 9. Klasse haben bereits einen Lehrvertrag unterschrieben und wissen, was sie nach dem Schulabschluss machen. Für die meisten anderen laufen Bewerbungsverfahren, andere wechseln an weiterführende Schulen, und einige könnten sich einer Maßnahme der Berufsvorbereitung zuwenden, damit sie die nötige Ausbildungsreife erlangen und dann nächstes Jahr eine Lehre beginnen können.
Am Berufsinfoabend konnten Schüler und Eltern bei einem Rundgang die verschiedenen Firmen kennenlernen; dann gab es zwei Runden, in denen man sich jeweils für eine halbe Stunde näher mit einem Unternehmen beschäftigen konnte. Für diejenigen, die einen Praktikumsplatz oder eine Lehrstelle suchen, war zum Beispiel Ausbilder Matthias Bissinger von der Maschinenbaufirma Treffler in Echsheim ein gefragter Ansprechpartner. Die Firma Treffler ist Partnerfirma der Pöttmeser Schule, sie bildet Feinwerkmechaniker, Metallbauer und Mechatroniker aus und hat Kunden in der ganzen Welt. Bissinger präsentierte die Ausbildungsberufe und das Unternehmen, stand aber auch für Fragen zur Verfügung – wie die anderen Vertreter von Betrieben und Institutionen auch.
Wer sich zwischen oder nach den Informationen stärken wollte, fand beim Catering der 8. Klasse allerlei Leckeres vor – das war gleichzeitig ein Übungsprojekt für die Schüler, die auch im QA-Schulabschluss ein solches Projekt durchführen müssen. Alles in allem ein lohnender Abend für die Schüler und ihre Eltern auf dem Weg zum „richtigen“ Beruf. (wk)