Musik ist für ihn mehr als ein Hobby: Sozialpädagoge Winfried Vitzthum (47) arbeitet im Frère-Roger-Kinderzentrum. Zu seinen regelmäßigen Arbeitsgeräten gehören auch Gitarre, E-Piano und Schlagzeug. Wer an seinem Büro vorbeikommt, kann schon mal fetzige Rockklänge hören. Er unterrichtet Kinder und Jugendliche, die im Frère-Roger-Kinderzentrum leben, in unterschiedlichen Instrumenten. Dabei hat er schon das ein oder andere Talent entdeckt. Zeitweise finden sich immer wieder mehrere junge Musiker unter seiner Leitung zu einer Band zusammen, die dann zum Beispiel auf dem Sommerfest auftritt.
Allerdings stellt Vitzthum in den vergangenen Jahren zunehmend fest, dass es schwieriger wird, die Kinder und Jugendlichen für das Erlernen eines Instruments zu begeistern: „Weil das Smartphone so heftig zuschlägt.“ Wenn es aber doch klappt, Interesse zu wecken, dann merken sie meist schnell, was es bedeutet selbst Musik zu machen. „Sie geben etwas von sich preis, finden einen Weg auszudrücken, was sie bewegt“, sagt der Sozialpädagoge. „Das ist schon etwas anderes, als sich berieseln zu lassen.“
Über die Jahre konnte Winfried Vitzthum immer wieder Instrumente oder technische Ausrüstung für die Auftritte erwerben – entweder mit Spendengeldern oder mit einem Budget, das seine Einrichtung ihm zur Verfügung gestellt hat. Auch private Instrumente bietet er den jungen Musikern an. „Ich finde es toll, dass mein Chef es mir erlaubt, meine Hobbys wie die Musik oder auch das Snowboarden hier in meine Tätigkeit einzubringen“, sagt Winfried Vitzthum. „Mit meinen Interessen fülle ich hier im Frère-Roger-Kinderzentrum eine Lücke und das freut mich.“