Lernort Praxiseinrichtung

Im Rahmen des Faches „Praxis der Heilerziehungspflege“ wenden Sie das erworbene Wissen in einer Praxiseinrichtung Ihrer Wahl im Alltag gezielt an. Sie lernen die vielfältigen Aufgaben des Berufes hautnah kennen. In den ersten beiden Studienjahren mit insgesamt 16 Wochen Praktikum in verschiedenen heilerziehungspflegerischen Handlungsfeldern (Eingliederungshilfe, Kinder- und Jugendhilfe). Vertieft werden Ihre praktischen Kompetenzen v.a. im dritten Ausbildungsjahr, im Berufspraktikum, das 12 Monate dauert.

Ab dem Schuljahr 2025/26 nehmen wir am Schulversuch „Modernisierung der Heilerziehungspflegeausbildung“ teil und bieten die Ausbildung in gegliederter Form an.

Die Ausbildung dauert 3 Jahre und beginnt jährlich Anfang September. Sie startet mit zwei Studienjahren (überwiegend theoretischer Ausbildungsabschnitt) und schließt mit einem einjährigen Berufspraktikum ab. 

In den beiden Studienjahren haben Sie an fünf Tagen pro Woche Unterricht an unserer Fachschule. In jedem Schuljahr sind insgesamt acht Wochen Praktika in unterschiedlichen sozialen Einrichtungen vorgesehen, wie z.B. einer heilpädagogischen Tagesstätte, einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, einer Kinder- und Jugendpsychiatrie oder einer Wohngruppe. Danach legen Sie die theoretische Abschlussprüfung ab.

Im zweiten Ausbildungsabschnitt sind Sie im Berufspraktikum. Es findet in einer sozialen Einrichtung statt und wird von unseren Praxislehrkräften intensiv begleitet. Daneben besuchen Sie regelmäßig Seminarveranstaltungen an unserer Fachschule. Am Ende des Berufspraktikums findet die praktische Abschlussprüfung statt. 

Mit erfolgreichem Abschluss beider Prüfungsabschnitte wird Ihnen der Berufsabschluss »Staatlich anerkannte Heilerziehungspflegerin« oder »Staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger« verliehen sowie der Titel »Bachelor Professional in Sozialwesen«.

Sie können sich über verschiedene Wege für die Ausbildung qualifizieren:

• Fach-/Hochschulreife mit einem Nachweis über mind. 200 Zeitstunden sozialpädagogischer, heilerziehungspflegerischer oder pflegerischer Tätigkeit
• Abgeschlossene Ausbildung der Heilerziehungspflegehilfe
• Mittlerer Schulabschluss und ...
  • eine Berufsausbildung im sozialen Bereich mit Regelausbildungsdauer von mind. 2 Jahren
  • eine Berufsausbildung mit Regelausbildungsdauer von mind. 2 Jahren und einem Nachweis über mind. 200 Zeitstunden einer Tätigkeit im sozialen Bereich
  • ein Heilpädagogisches Einführungsjahr (HEJ) oder Sozialpädagogisches Einführungsjahr (SEJ) 
  • eine einschlägige berufliche Tätigkeit im sozialen Bereich von mind. 2 Jahren

Um Ihre Ausbildung zum/zur staatl. anerk. Heilerziehungspfleger*in erfolgreich abschließen zu können, sollten Sie gute Deutsch-Kenntnisse mitbringen.

Ihr schulischer oder beruflicher Werdegang sieht anders aus? Melde Sie sich gerne bei uns!

Die Ausbildung an unserer Schule ist schulgeldfrei. Dennoch müssen folgende Kosten erhoben werden:

• Aufnahmegebühr: 100 Euro
• Materialgeld pro Jahr: 100 Euro
• Prüfungsgebühr: 120 Euro

Während der ersten beiden Studienjahre gibt es keine Vergütung. Jedoch haben alle angehenden Heilerziehungspfleger*innen der gegliederten Ausbildung die Möglichkeit auf ein elternunabhängiges Aufstiegs-BAföG. Dieses beträgt bis zu 1019,00 Euro und muss nicht zurückgezahlt werden! Das Aufstiegs-Bafög können Sie bei Ihrem zuständigen Landratsamt beantragen. 

Das Berufspraktikum wird nach den jeweiligen tariflichen Bestimmungen der Praxiseinrichtung vergütet. 

Zudem gewährt der Freistaat Bayern allen Absolventen nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss einen Meisterbonus in Höhe von derzeit 3.000 Euro.

Schritt 1
Sie reichen uns bitte per Email oder postalisch folgende Unterlagen ein …

• Anschreiben bzw. Motivationsschreiben (Weshalb wollen Sie Heilerziehungspflegerin werden?)
• 1 Bewerbungsfoto
• vollständiger tabellarischer Lebenslauf
• beglaubigte Abschlusszeugnisse der Schul- und ggf. Berufsausbildung
• Polizeiliches Führungszeugnis (kann bis Ausbildungsbeginn nachgereicht werden)
• Ärztliches Zeugnis über die Eignung für einen pädagogischen und pflegerischen Beruf
• Ausgefüllter Bewerberbogen

Schritt 2
Wir prüfen Ihre Unterlagen und stellen fest, ob Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen. Wir rufen Sie an oder bitten Sie zu einem Gespräch, falls wir noch Fragen haben.
Danach laden wir Sie zu unserer Bewerberrunde zu uns an die Schule ein. Wir wollen uns gegenseitig kennenlernen und sicher sein, dass die „Chemie zwischen uns stimmt“.

Schritt 3
Wir informieren Sie schriftlich über das Ergebnis des Bewerbungsgespräches und über das weitere Vorgehen.

Schritt 4
Sobald wir Ihre verbindliche Anmeldung vorliegen haben, erhalten Sie von uns Ihren verbindlichen Schulvertrag. Auch diesen schicken Sie uns bitte schnellstmöglich unterschrieben zurück. Dann ist Ihr Ausbildungsplatz an unserer Schule sicher.

Schritt 5
Rechtzeitig vor Schulbeginn im Juni/Juli melden wir uns erneut bei Ihnen. Wir laden Sie zu einem informellen Kennenlernabend in einen Biergarten ein, an dem Sie Ihre Mitschüler und Lehrkräfte in gemütlicher Atmosphäre kennenlernen können. Sie bekommen im Juli auch ein „Willkommensschreiben“ mit allen wichtigen Informationen für den ersten Schultag zugeschickt.

Der Bedarf an Heilerziehungspfleger*innen ist groß. Gerade auch der gesellschaftliche Wandel, Stichwort „Inklusion“, schafft neue Einsatzgebiete.

Der Ausbildungsabschluss entspricht dem DQR-/EQR-Niveau 6 und eröffnet Ihnen, über die Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte, die Möglichkeit eines Studiums an allgemeinen Hochschulen.

Während der Ausbildung zum / zur staatl. anerkannten Heilerziehungspfleger*in können Sie bei uns an der Schule auch das Wahlfach „Englisch“ belegen und somit die fachgebundene Fachhochschulreife erwerben. Studieren Sie danach zum Beispiel Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Religionspädagogik oder Pflegemanagement.

Oder qualifizieren Sie sich an unserer KJF Fachakademie für Heilpädagogik in Augsburg berufsbegleitend zum / zur staatl. anerkannten Heilpädagogen/Heilpädagogin weiter.

Durch berufsbegleitende Weiterbildungen können Sie sich außerdem auf ein Spezialgebiet wie z.B. Erlebnispädagogik oder Psychomotorik konzentrieren. 

NEUE Berufsbezeichnung – Bachelor Professional in Sozialwesen

Als staatl. anerkannte/r Heilerziehungspfleger*in können Sie ab sofort auch die Berufsbezeichnung Bachelor Professional in Sozialwesen führen. Der „Bachelor Professional“ ist eine einheitliche Abschlussbezeichnung für die höherqualifizierende Berufsausbildung. Sie wurde am 01.01.2020 mit dem neuen Berufsbildungsgesetz (BBiG) eingeführt, um zu verdeutlichen, dass diese als gleichwertig mit dem akademischen Bachelorabschluss einzustufen ist.

Neu!! Seit 01.07.2023 sind Sie als Heilerziehungspfleger*in auch in Bayern rechtlich mit Erzieher*innen gleichgestellt. Sie können ohne die bisher notwendige Zusatzqualifikation im Fach „Frühkindliche Bildung“ auch in Krippen und Kitas tätig werden, die nicht explizit inklusive Einrichtungen sind.